Eine kleine Geschichte zur Entwicklung der Lengericher Feuerwehr-Gerätehäuser
Vor 140 Jahren am 12.Oktober 1881 wurde die Freiwillige Feuerwehr Lengerich ins Leben gerufen. Seit dieser Zeit hat sich das Einsatzspektrum für die bis heute ehrenamtlich tätigen Bürger und Bürgerinnen immer mehr erweitert. Ging es zu Beginn hauptsächlich um die Brandbekämpfung so ist dies heutzutage nur noch ein kleiner Teil des Einsatzgeschehens. Mit den gewachsenen Aufgaben musste und wurde dann die technische Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehr immer wieder angepasst.
Mehr Gerätschaften und Fahrzeuge brauchen dann natürlich auch mehr Platz.
So waren die ersten Handdruckspritzenwagen noch im Römer und in der Börse untergebracht.
Der Römer um 1915.
Auf der Ansichtskarte von 1956 kann man links von der Durchfahrt des Römer das heute zugemauerte Tor erkennen wo der erste Spritzenwagen mal untergestellt war.
Im Jahre 1896 wurde dann in Verbindung mit dem Neubau des Rathauses ein Spritzenhaus mit eingerichtet.
Eine der frühesten Aufnahmen des Rathauses. Deutlich zu erkennen sind die Ausfahrten der Feuerwehr im Erdgeschoss. Die Feuerwehr saß genau unter dem Sitzungssaal im Obergeschoß.
Nach dem Krieg entschloss sich der Rat der Stadt Lengerich auf einer Initiative von Stadtdirektor Artur Anders im Jahre 1947 zum Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses an der Schulstr. (heutiger Standort) und konnte 1949 im Rahmen einer kleinen Feierstunde an die Wehr übergeben werden.
Aber nach 30 Jahren musste man erkennen das Feuerwehrhaus ist für die gestiegenen Anforderungen wieder zu klein.
Mehr Fahrzeuge für Feuerwehr und Aufbau des Rettungsdienstes brauchten Platz.
Somit entschloss sich der Rat der Stadt Lengerich zum An- und Umbau des bestehenden Feuerwehrgerätehauses.
Die an der Nordseite befindlichen Garagen, Schlauchtrockenturm und die Schlauchpflegeanlage wurden abgerissen. Es entstanden eine neue Halle mit 5 Stellplätzen für den Rettungsdienst, eine Waschhalle und 5 Stellplätze für die Feuerwehr. Ferner wurde ein Stockwerk draufgesetzt. Im Obergeschoß entstanden eine Zentrale Telefon/Funk, Büroräume, Sozialräume, Schlafräume für den Rettungsdienst und ein großer Versammlungssaal.
Leider gab es bei diesen Umbau Arbeiten ein kleines Unglück.
Der Baukran stürzte auf die neue Dachkonstruktion und verzögerte die Fertigstellung.
Doch wurde der Umbau rechtzeitig fertig und konnte dann zum 100jährigen im Mai 1982 eingeweiht werden.
Aber Jahre später mussten neue UVV und Gesundheitsschutz Bestimmungen umgesetzt werden.
Die Einsatzkleidungen der Feuerwehrleute befanden sich hinter den Fahrzeugen in den Hallen verteilt. Man stand also beim Umziehen in den Abgasen der Fahrzeuge und war den Gefahren eines sich bewegenden Fahrzeuges (Quetschgefahren) an den zu kleinen Toren ausgesetzt.
So wurde 2007 eine weitere Fahrzeughalle für drei Stellplätze an der Nordseite angebaut.
Durch den Anbau wurden im Südtrakt (Altbau) die vier linken Fahrzeugstellplätze zur Alarmumkleide umgebaut. Somit war ein sicheres Anlegen der Einsatzkleidung möglich.
Aber die Entwicklung geht weiter und neue Bestimmungen und Anforderungen zeigten das es keine Lösung auf Dauer war.
Es gibt keine saubere Trennung des Rettungsdienstes und der Feuerwehr. Eine Vermischung sollte aber nach heutigem Stand vermieden werden. Entsprechende Schwarz-Weiß Bereiche sind so nicht möglich. Eine Verschleppung von Schmutz nach Feuerwehreinsätzen und Infektionen beim Rettungsdienst sind so schwer zu vermeiden.
Außerdem sind die Anforderungen/Einsätze auch beim Rettungsdienst gestiegen.
Somit laufen bereits seit ein paar Jahren die Planungen für einen Neubau der Feuer- und Rettungswache. Ein neuer Standort wurde Ende 2019 gesichert und der bisherige Nutzer muss noch den Standort wechseln.
Alle Feuerwehrleute und Rettungsdienstler hoffen das es hier bald los geht und ein neue Feuer-und Rettungswache für Lengerich entsteht.